Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht…
Das heißt aber nicht, dass man den Krug bzw. heutzutage den Putzeimer gleich wegwerfen muss. Viele Dinge, die nicht mehr funktionieren, kann man dennoch weiter benutzen – und zwar zweckentfremdet für ganz andere Dinge. Das heißt jetzt allerdings nicht, dass man alles aufheben muss, nur weil man es irgendwann für irgendwas „verbasteln“ möchte. Damit wäre dem Messitum Tür und Tor geöffnet. Als aber unser alter Putzeimer das Zeitliche segnet, landet er keineswegs in der Mülltonne. Zumindest nicht vollständig.
Mir fällt ein Basteltipp ein, den ich vor einigen Jahren auf einem Vortrag gehört habe. Und da ich viele der Ideen, die ich bei solchen Gelegenheiten höre, gern ausprobiere, wird auch dieser Eimer in meinem Schildkrötengehege verbaut. Zumindest für eine gewise Zeit. Schon mehrfach habe ich auf dieser Seite mein KISS-Prinzip vorgestellt. Nach wie vor gilt: Keep it simple and stupid – schnell und einfach muss alles gehen, egal ob ein Lamellenvorhang oder eine Gehegeabtrennung. Linkshänder mit zwei rechten Händen haben’s nicht so mit handwerklicher Geschicklichkeit. Entsprechend sparsam sehen manche Dinge aus, die ich baue, aber hier zählt zunächst Funktionalität, und dann kommt die Optik. Den Schildkröten ist es egal, ob’s schmuck ausschaut oder nicht. Und die Nachbarn auf der anderen Seite des Zauns haben da nichts mitzureden…
Aus dem alten Putzeimer ist in zwei Minuten ein perfekter Fraßschutz für Keimlinge oder Jungpflanzen geworden. Und das geht so:
Der Eimer wird mit Hilfe eines scharfen Messers einfach zerschnitten. Es empfiehlt sich dabei, nicht unbedingt das beste aller Küchenmesser zu nehmen, wenn man Streitigkeiten innerhalb der Familie vermeiden will.
Die Schnitthöhe richtet sich nach der Größe der Tiere, die man von den Pflanzen fernhalten will, und natürlich nach der Größe der Pflanzen, die man schützen will. Außerdem muss man natürlich daran denken, dass ein Teil der Eimerwand in der Erde verschwinden muss, damit das Ganze einigermaßen stabil befestigt ist. Fertig ist der Fraßschutz.
Jetzt müssen nur noch die Keimlinge aus der Erde kommen. Und wenn die Pflanzen zum Fressen freigegeben sind, kommt die „Eimerwand“ einfach in den Müll. Oder auch nicht, vielleicht kann man die ja noch für irgendwas gebrauchen…
Text und Bilder: Lutz Prauser. Alle Rechte beim Autor
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Auch alte, kaputte Regentonnen eignen sich dafür, und auch dafür, wenn nicht ganz Schidkrötenkompatible Pflanzen, wie bei mir zum Beispiel eine Pfingsrose, die schon da war, bevor der Platz an die Schildkröten abgetreten wurde, vorhanden sind.
Ira
PS: Die Schildkröten waren eine ad hoc Notvermittlung in 2012 und waren zu diesem Zeitpunkt schon 42 und 57 Jahre alt, und haben sich noch nie für diese Pfingsrose, auch nicht für die tollen Blüten interessiert….aber mir hat es ein besseres Gefühl gegeben.
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Hallo Lutz,
super Idee :-) Man kann die Eimer ja dann im nächsten Jahr wieder verwenden. Es gibt ja immer was zu schützen ;-)
Danke und SG Geli
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Eine wirklich tolle Idee
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Hallo Lutz,
tolle Bauanleitung und klasse Idee. Die einfachsten Dinge sind oft die Besten
Barbara