In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Suppenschildkröten (Chelonia mydas) vor den Küsten Hawaiis erfreulich stark gewachsen. Das ist nicht überall so. An den Küsten Floridas und der mexikanischen Pazifikküste etwa gehen die Bestände kontinuierlich zurück. Auch in Hawaii wird die Suppenschildkröte bislang noch als bedrohte Art eingestuft und genießt so den Schutz des Federal Endangered Species Act.
Doch dieser Status ist nun selber bedroht: Die Association of Hawaiian Civic Clubs hat die Regierung jetzt aufgefordert, den Schutzstaus der Art in zwei Schritten aufzuheben. Zuerst sollen die hawaiianischen Tiere als diskrete Population eingestuft werden und dann der Schutzstaus für diese Population aufgehoben werden. Dabei beruft sich die Association darauf, dass die Bestände seit 1970 jährlich um fast 6% zunehmen und dadurch die Suppenschildkröte in hawaiianischen Gewässern ein häufiger Anblick geworden ist.
Würde der Schutzstaus aufgehoben, dürften zumindest hawaiianische Ureinwohner die großen Schildkröten wieder für den Kochtopf fangen und Strafen für in Fischernetzen verendete oder von Fischern gefangene Suppenschildkröten würden obsolet. Letzlich würde das eine Freigabe für den unkontrollierten Fang der Tiere bedeuten.
Obwohl die Bestände derzeit so groß sind, würde eine Erholung nach einer eventuellen Überfischung bei der langsamen Generationsfolge der Tiere viele Jahrzehnte brauchen. Daher wird die Schutzaufhebung derzeit sehr kontrovers diskutiert, und der Ausgang ist offen.
Bleibt nur zu hoffen, dass den auch touristikwirksamen Panzerträgern ihr Schutzstatus möglichst auch auf Hawaii erhalten bleibt.
Quelle: Delisting Honu is Difficult Call- Our View- Endangered Species Act“ Editorial Honolulu Star-Advertiser, 4.8.2012 / www.dght.de
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Ohje, ein trauriger Beitrag. Diese Schildkrötenart sollte erhalten bleiben.