Neubau meiner Terrarienanlage für Testudo kleinmanni (Ägyptische Landschildkröten) Teil 1

Von Franziska Biedenweg

Über zwei Jahre lang hatte ich den Traum von einer großen Anlage für meine Testudo kleinmanni. Nun konnte ich diesen Traum endlich verwirklichen und möchte hier vom Bau und der Einrichtung der neuen Anlage berichten.
Insgesamt beherberge ich darin zwei Gruppen von 1,3 und 1,4 Adulti und Subadulti plus einer variablen Anzahl an Schlüpflingen. Die Anlage steht nun, anstelle einer gewöhnlichen Wohnwand, in unserem Wohnzimmer, ist in L-Form gebaut und beinhaltet drei Becken mit den Maßen (B/T/H) 200x100x90cm, 250x80x90cm und 100x80x90cm (Aufzuchtbecken für die Nachzuchten).

Zwischen den beiden großen Becken befindet sich ein (aktuell noch geschlossener) Durchgang, der zukünftig geöffnet werden und bei Bedarf jederzeit verschlossen werden kann. So kann ich allen Tieren gleichzeitig den kompletten Raum mit ca. 4m² zur Verfügung stellen (ausgenommen der Nachzuchten versteht sich) und zeitweise aber auch wieder die Gruppen trennen, wenn es nötig wäre. Das 250x80x90cm Becken ist nochmals durch eine Zwischenwand mit ebenfalls verschließbarem Durchgang in zwei Einzelbecken von 150cm und 100cm Breite unterteilt, was mir die Möglichkeit gibt im Bedarfsfall das kleinere Abteil abzutrennen und beispielsweise als Quarantänebecken zu nutzen.

Als Unterkonstruktion habe ich die äußerst stabilen Küchenunterschränke vom „großen Schweden“ verwendet. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen und Variationen, so dass sie sich hervorragend als Terrarien-Unterschränke in jeden Raum integrieren lassen. Und richtig viel Stauraum bieten sie auch noch! In einem Eckunterschrank habe ich beispielsweise einen kleinen Kühlschrank (für die Überwinterung unserer Emys orbicularis orbicularis) und die Inkubatoren für die Zucht untergebracht. Unter dem 200er Becken stehen 60cm und 40cm tiefe Unterschränke Rücken an Rücken, unter dem 250er und dem Aufzuchtterrarium stehen 60cm tiefe Unterschränke. Bedingt durch die Tiefe der Terrarien von 80cm stehen sie hinten ein wenig über die Unterschränke hinaus, was aber keinen Einfluss auf die Stabilität hat. Auf den Unterschränken habe ich ganz normale Küchenarbeitsplatten (entsprechend zurecht gesägt) fixiert.

Die Bodenplatten und Fronten der Terrarien bestehen aus 19mm 3-Schicht-Fichtenholzplatten, die Seitenteile und Deckel aus 12mm Multiplex Birke Platten. Im Vorfeld habe ich mir für jede einzelne Platte die genauen Maße ausgerechnet und diese dann im Baumarkt zusägen lassen. So konnte ich quasi einen fertigen Terrarienbausatz mit nach Hause nehmen und brauchte das Ganze, nachdem ich die Öffnungen für die Belüftungsgitter und die Durchgänge ausgesägt hatte, nur noch zusammen schrauben und aufstellen.

Für den Innenausbau habe ich zur besseren Isolierung 20mm Styrodurplatten an die Seitenwände, Fronten, Rückwände und Deckel mit D3-Holzleim geklebt und anschließend die Fugen der aufeinander treffenden Platten mit Spachtelmasse „verfugt“.

Da die Styrodurplatten eine netzartige Strukturprägung hatten, habe ich sie ganz glatt abgeschliffen und anschließend einen Himmel und Dünen mit Wandfarbe (Vollton-Abtönfarbe) aufgemalt. Zum Schluss habe ich das ganze in zwei Schichten mit Epoxidharz bestrichen (Trockenzeiten beachten). Die dritte Schicht habe ich in mehrere Arbeitsschritte unterteilt. Zuerst habe ich das Epoxidharz mit einem Mattierungsmittel gemischt und damit den Himmel abmattiert und nach dem Trocknen die Dünen noch einmal extra mit Epoxidharz nachgemalt um sie für eine schönere Optik, mit hellem feinkörnigem Aquariensand zu bewerfen. Die Bodenwanne habe ich dann einfach mit Epoxidharz ausgegossen.

Wird kommende Woche fortgesetzt.

Text und Bilder: Franziska Biedenweg. Alle Rechte bei der Autorin

 

Teil 2 lesen Sie hier.