Manchmal sind sie eitel

In seinem Buch Manchmal sind es Goldstücke (Affiliate Link) schildert Lutz Prauser die bisweilen verzweifelte Suche nach Schildkröten in den Habitaten in den Mittelmeerländern. Er flucht, schimpft, bettelt die Tiere an, sich endlich zu zeigen, schickt Stoßgebete zum Himmel, macht Gelübde und lockt sie mit Versprechungen aus ihren Versteckplätzen.
Wenn sie sich nur zeigen, damit er sie fotografieren kann.
„Ich will euch nur fotografieren. Für mein neues Buch…“
„Ihr werdet berühmt. Euer Foto geht um die Welt.“

Das Konzept scheint zu funktionieren, irgendwann kommen ein paar besonders fotogene und/oder eitle Tiere aus den Verstecken und ertragen geduldig wildes Fotografieren. Die erste, die der Autor findet, hat dabei die Arschkarte… wie in jedem Urlaub. Sie wird besonders intensiv und häufig abgelichtet.

Aber wie man sieht, hat er den Tieren nicht zu viel versprochen. Nachdem bereits eine Schildkröte in Istrien auf dem Cover seines Buches zu sehen ist, ziert ab sofort junge Testudo Marginata ziert den Titel der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Schildkröten im Fokus, die in diesen Tagen erschienen ist. In der Ausgabe befindet sich ein Reisebericht über die Schildkrötensuche auf der griechischen Insel Euböa – und das mitten im Hochsommer. Also der denkbar schlechtesten Zeit, Tiere zu finden, sieht man mal von den Monaten der Überwinterung ab.
Aber: Wie es scheint, ist es gelungen…

Bei seinem nächsten Trip in die Macchia wird er diese Ausgabe mitnehmen, sie hoch halten und den Schildkröten zurufen: „Schaut her, so kann es Euch auch ergehen. Kommt nur raus aus Euren Verstecken. Zeigt Euch. Und lasst Euch fotografieren. Von allen Seiten. Dann könnt ihr mit etwas Glück auch auf einem Zeitschriften-Cover landen.“

Das hat er heilig geschworen… auf Facebook. Und was dort steht, stimmt.

Und vielleicht wird eine Schildkröte es sogar noch zum Centerfold bringen. Man kann nie wissen…

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