Mein Schlafhaus und meine Überwinterungsgrube (Teil 2)

Im ersten Teil meines kleinen Bauberichts habe ich Ihnen meine „Tiefbauarbeiten“ bis zum Balkensockel meines Schlafhauses und meiner Überwinterungsgrube geschildert.

Weiter geht es heute mit dem

4. Deckel

Der Deckel besteht aus einer witterungsbeständigen Siebdruckplatte. Das aber ist noch lange nicht alles. Auf dem Foto sieht man die Unterseite dieser Platte. Die nämlich enthält zunächst einen Holzrahmen, der auf die Platte geschraubt ist. Der Holzrahmen selbst hat das Format, dass er mit wenigen Millimetern „Spiel“ in den Holzsockel meiner Überwinterungsgrube hineinpasst. Die Platte selbst steht über, sodass sie vollständig über den Balkensockel ragt.
Für das Foto habe ich den Deckel auf das Frühbeet gelegt. Das steht natürlich hier auf dem Bild nicht im Gehege, ich habe es weggehoben und beiseite gestellt, damit ich im Gehege entspannter arbeiten kann.
In dem Holzrahmen, den ich aus einfachen unbehandelten Dachlattenholz gebaut habe, befindet sich ein zweiter Holzrahmen, der allerdings nicht an den Rahmen oder die Platte befestigt wurde, sondern nur für das Foto in den Rahmen hineingelegt wurde.
Den zweiten Rahmen nun habe ich auf eine ganz besondere Art und Weise gefüllt:
Als Erstes habe ich eine ganz dünne Spanplatte als Boden auf diesen Rahmen geschraubt und einen flachen Kasten hergestellt. Der Kasten wurde als Nächstes mit einer Styrodurplatte gefüllt, damit ist später eine erste Isolierung nach oben gegeben. Auf der eingeklebten Styrodur-Platte befindet sich zudem eine wärmeabstrahlende Folie. Solche Folien kann man in Baumärkten kaufenn, um sie hinter Heizungen zu kleben. Und genau das hatte ich vor. Diese Folie besteht auf der einen Seite aus dünnem Styropor, auf der anderen aus einer dicken, reflektierenden Aluminiumfolie. Direkt auf die Wärmefolie, die auf die Styrodurplatte geklebt ist. habe ich eine 20W-Terrarienheizung montiert – zunächst mit Kabelschellen, was nicht wirklich sinnvoll war, denn die halten in den Styrodurplatten nicht gut. Sinnvoller ist es, auf die Thermofolie selbstklebende Kabelhalter aus Kunststoff zu kleben. So heiß wird die Terrarienheizung nicht, dass die Kunststoffhalter schmelzen könnten.
Schließlich habe ich, als Abschluß nach unten, einen dünnmaschigen Metalldraht über das Ganze gespannt und so eine Deckelheizung gebaut.
Da der auf den Rahmen der Heizung getackerte Draht nun den Umfang des Ganzen etwas vergrößert hat, passt die Deckelheizung, perfekt in den Holzrahmen, der auf der Innenseite des Schlafhausdeckels angeschraubt ist.
Kleine Metallverbinder, die ich auf diesen äußeren Rahmen geschraubt habe, halten die Konstruktion und sorgen dafür, dass das Heizelement nicht aus dem Deckel heraus und in die Grube hineinfallen kann. Mit ein paar Scharnieren ist der gesamte Deckel auf den Holssockel geschraubt, ein Schrankgriff aus Kunststoff zum Öffnen ist schnell montiert, fertig ist das Schlafhaus.
Der Deckel lässt sich schnell und problemlos öffnen und schließen. Einen Überwurf habe ich auch noch angeschraubt, so ließe sich das Schlafhaus mit einem Vorhängeschloss zwar sichern. Das aber ist eigentlich Unsinn, denn im Falle eines Falles ist so ein Überwurf mit einer Metallstange in Nullkommanichts rausgebrochen. Also habe ich die Idee später wieder fallen lassen und das Schloss wieder entfernt.

Der Deckel passt, das Frühbeet ist noch nicht an seinem Platz, aber schon jetzt ist auf dem Bild der spätere Übergang zwischen beiden „Gebäude“teilen gut zu erkennen. In diese dunkle Höhle sollen sich später meine Schildkröten Abend zurückziehen und im Winter sollen sie sich dort eingraben.

Noch schaut’s ziemlich wüst aus.

5. Die Inneneinrichtung

Nachdem ich das Frühbeet wieder aufgesetzt und den Übergang zwischen Frühbeet und Schlafhaus nach oben hin durch eine Holzplatte geschlossen habe, ging es ans „Einrichten des Schlafhauses. Nun: Das war schnell gemacht.
Mehrere Eimer Maulwurferde standen bereit, sie wurden in die Grube geschüttert. Immer wieder habe ich aufgequollenes Sphagnum-Moos dazugegeben bis die Mörtelwanne bis oben hin voll war. Das war eigentlich schon alles.
Nein – halt. Unten in die Wanne habe ich den Sender eines Funkthermometers gelegt, so dass ich mich jederzeit über die Temperaturen in der Grube informieren kann. Während der Bauphase waren die Schildkröten noch im Kühlschrank in der Winterstarre. So konnte ich so ausprobieren, ob Frost in die Grube eindringt oder nicht, ob und wenn in welchem Maße das Zuheizen mit der Deckelheizung notwendig war. Allerdings gab es in jenem Winter keinen Bodenfrost und auch keinen größeren Kälteeinbruch mehr. Die Schildkröten wurden aus dem Kühlschrank geholt, ausgewintert und damit wuchs die Spannung…
Nehmen sie die Schlafhöhle an?
Und werden sie sich im Winter dort eingraben?
Davon mehr in Teil 3…

Bild der späterenTestphase. Mit Buchenlaub, Schildkröte und ausgestreuten Kiesresten.

Hier geht es zu Teil 1  Teil  3 lesen sie hier.

Text und Bilder: Lutz Prauser

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